Riga, Dienstag, 29. November 1898: Ein Mann versinkt in den kalten Wassern der Düna: ÁNGEL GANIVET. Er wurde am 13. Dezember 1865
Riga, Dienstag, 29. November 1898: Ein Mann versinkt in den kalten Wassern der Düna: ÁNGEL GANIVET. Er wurde am 13. Dezember 1865 in der Straße Sankt Peter Märtyrer in Granada geboren. In dieser Romanbiographie läßt der Autor Ángel Ganivet selbst sprechen. Und was dieser Andalusier des vorigen Jahrhunderts über die individuelle Freiheit und die Gesellschaft zu sagen wagt, könnte auch ein Heutiger nicht aggressiver formulieren: … ich habe die Gewohnheit, mein Leben zu ordnen, nicht wie es die Gesellschaft verfügt, sondern wie ich es will … oder: … das Recht zum Freitod ist wie das Recht zum Auswandern … Aber außer auf so geprägte Bekenntnisse eines unbeugsamen Willens stößt der Leser auf tiefste Gefühle der Liebe, auf quälendes Heimweh und auf die Einsicht in eigenes Versagen.
Bei Eduard, einem ganz normalen Familienvater, würde eigentlich alles seinen gewohnten Gang gehen, wenn er seinen Beruf ausüben könnte. Von Beruf Chemiker,
Bei Eduard, einem ganz normalen Familienvater, würde eigentlich alles seinen gewohnten Gang gehen, wenn er seinen Beruf ausüben könnte. Von Beruf Chemiker, ist er aber wegen einer einjährigen Berufssperre zum Müßiggang verurteilt. Was soll er mit dieser ungewollten Freizeit anfangen? Er beginnt eifrig Stellenanzeigen zu studieren und übt sich in Bewerbungen. Das war ursprünglich nur ein lockerer Zeitvertreib, bekommt aber langsam professionelle Züge, so daß es den Anschein hat, als ob Eduard nun ein Spezialist für die Aufmachung von Stellenanzeigen werden soll. Und schon rutscht der unbedarfte Eduard in ihm unbekannte Gesellschaftskreise. In kürzester Zeit wird ihm sein ganzes bisheriges Leben auf den Kopf gestellt. Er muß erkennen, daß die rauhe Wirklichkeit dabei ist, sein Familienleben auseinanderzunehmen. Die Ereignisse drohen ihn zu überrollen, und er stolpert von einem Abenteuer ins andere. Wird er nun ein anderer?.
Die attraktive Brigitte, Werfteignerin, sucht eine Sekretärin. Sie nimmt schließlich einen Sekretär zur Probe. Bald wird sie es bereuen, denn dieser außerordentlich selbstbewußte Chauvi scheint alles in Besitz nehmen zu
Die attraktive Brigitte, Werfteignerin, sucht eine Sekretärin. Sie nimmt schließlich einen Sekretär zur Probe. Bald wird sie es bereuen, denn dieser außerordentlich selbstbewußte Chauvi scheint alles in Besitz nehmen zu wollen: Die Bootsbau-Architektin, die Tochter der Chefin und nicht zuletzt die Chefin selbst. Es wird immer rätselhafter, warum er sich als Sekretär verdingt hat. Dubiose Vorgänge bringen ihn in Verdacht. Die Chefin sucht einen Weg, ihn wieder loszuwerden. Kann sie das noch? Ist sie nicht selbst schon in seinem Besitz? Durch diese Wirrnisse führt uns Willi E. Muskatewitz auf seine leichtfüßige, aber niemals oberflächliche Art mit Humor und viel Spannung. Und Erotik.
Der Begriff ‘Erzählung’ als Literaturgattung hat bei der Titelwahl dieses Bandes nicht Pate gestanden. Es war vielmehr die Absicht, die Erscheinung eines Erzählers heraufzubeschwören, wie er den zufälligen Kreis seiner
Der Begriff ‘Erzählung’ als Literaturgattung hat bei der Titelwahl dieses Bandes nicht Pate gestanden. Es war vielmehr die Absicht, die Erscheinung eines Erzählers heraufzubeschwören, wie er den zufälligen Kreis seiner Zuhörer in den Bann zieht. Denn die außerordentlich unterschiedlichen Erzählungen, die hier zusammengefügt sind, haben ihren gemeinsamen Ursprung in der ganz besonderen Kunst und Rolle eines Erzählers. Es ist diese Kunst, Alltägliches, Erstaunliches, Satire und Fiktion so miteinander zu verweben und vorzutragen, daß der Zuhörer sich bereitwillig in eine andere Wirklichkeit entführen läßt. Diese Erzählungen laut zu lesen oder erzählend vorzutragen, käme sicher den Intentionen des Autors am nächsten, würde doch auf diese Weise seine Sprache erst so recht zum Leuchten gebracht werden. Doch auch beim stillen Lesen erweist sich seine Erzählkunst als wirksame Verführung, dem Alltag auf ein Stündchen zu entwischen. Und vielleicht ließe sich auf diese Weise am intensivsten der überraschende Szenen- und Stilwechsel genießen, den diese kleine Sammlung auszeichnet.
Obwohl der Kalif ‘Abd al-Rahman III, al-Nasir, in seiner geschichtlichen Wirkung in einer Reihe mit Cäsar, Karl dem Großen, Harun al-Rashid, Suleiman dem Prächtigen, Peter dem Großen und Napoleon steht, ist er nicht nur dem deutschen Publikum so gut wie unbekannt.
Obwohl der Kalif ‘Abd al-Rahman III, al-Nasir, in seiner geschichtlichen Wirkung in einer Reihe mit Cäsar, Karl dem Großen, Harun al-Rashid, Suleiman dem Prächtigen, Peter dem Großen und Napoleon steht, ist er nicht nur dem deutschen Publikum so gut wie unbekannt. Dieser Hinweis, den der Autor seinem Werk voranstellt, gibt der Persönlichkeit des Kalifen ihren Rang, aber auch dieser geschichtlichen Biographie, der es gelingt, jenes Al-Andalus der Vergangenheit zu entreißen. Im äußersten Süden Europas entstand kurz nach der Aufteilung des Reiches Karls des Großen ein europäisches Zentrum außerordentlicher kultureller Bedeutung, zwar unter dem Zepter des Islam, aber im friedlichen Zusammenwirken von Muslimen, Christen und Juden. Das Kalifat zerfiel sehr bald, aber sein kulturelles Erbe blieb bis heute wirksam.
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